damentennis: etwas das nicht denkt, aber dennoch ein mensch ist. |
Mittwoch, 23. September 2009
Ulrich Peltzer, "Alle oder keiner"
damentennis, 01:10h
Viele Kommas, lange Sätze ohne Druck, Bezeichnung und Aussage, es fließt in mattem, sanftem Licht dahin und erzählt von Menschen, die etwas tun, sich auch etwas denken, Dinge vermasseln und nicht schlauer werden, weil das Leben keine lineare Erfolgsgeschichte, sondern eben ein Leben ist. Hier sind entweder alle Helden, oder keiner, aber darum heißt das Buch sicher nicht so, das ist bestimmt Zufall. Absätze beginnen hier mit Kleinbuchstaben, mitten im Satz also, es ist verschachtelt wie das Denken und Beobachten selber, unklar, diffus, ohne Moral und Aussage. Schön eben. Und bei einer Gesamtlänge von 243 Seiten allemal einen Versuch wert. ... link (0 Kommentare) ... comment Niklas Luhmann, "Protest"
damentennis, 01:08h
Und wenn im Jahr 2009 noch immer über Protest gesprochen werden muss, dann doch bitte so, wie Luhmann das etabliert. Bevor man protestiert, sollte man sich zumindest mal klarmachen, was man da überhaupt tut. In diesem Buch steht das ansatzweise drin, man muss es nur rauslesen können. ... link (0 Kommentare) ... comment Oswald Spengler, "Ich beneide jeden, der lebt"
damentennis, 01:07h
Hätten z.B. Comedians dieses Buch gelesen und beherzigt, hätten sie niemals ihren heutigen Job erlernt. Das ist doch mal was, oder? ... link (0 Kommentare) ... comment Henryk M. Broder, "Hurra, wir kapitulieren!"
damentennis, 01:06h
Broder macht hier folgendes: Er widmet sich einem Thema, das gesellschaftlich mit dem Begriff "heikel" gelabelt ist, und benutzt Argumente, die auf der Straße liegen, um dann "mutig" etwas herauszustellen. Das ist natürlich nicht mutig, sondern nur zwangsläufig: wer argumentiert, kommt auch zu Ergebnissen. welche das sind, ist eben eine Frage der Argumentauswahl. Hier geht es nicht um die Verlotterung der Gesellschaft, die Umweltverschmutzung oder die Überinformiertheit, nein, Broder erfüllt die neue Pflicht aller "Promis", auch in Buchform auf sich aufmerksam zu machen, mit dem Thema Islam. Hoho, heikel heikel, mutig mutig und brandaktuell! Während z.B. Ex-Boxer grundehrliche Lebensberichte veröffentlichen, muss Broder als Journalist mindestens den Gestus der Wissenschaft gebrauchen, um seine eigene Meinung ans Volk zu bringen. Hier steht nicht "ich finde das doof", sondern "das ist doof, weil" - natürlich geht es hier nur um Broder und seine Weltsicht, das wird aber hinter dem Gestus der Wissenschaft versteckt. Das Buch soll auch niemanden belehren und auch keine Augen öffnen, das geht ja auch gar nicht mit diesen Argumenten, da man ja immer weiß, dass auch die Gegenmeinung argumentativ aufbereitet werden kann und als solche immer ebensoviel wert ist, aber immerhin hat Broder ein Buch geschrieben, dass ihn jetzt als "kritischen Meinungsäußerer, der kein Blatt von den Mund nimmt" kennzeichnet. ... link (0 Kommentare) ... comment Markus Werner, "Bis bald"
damentennis, 01:05h
Das war natürlich gelogen, in diesem Buch geht es um nichts dergleichen. Es geht um Sprache, vielleicht auch um Humor, sicher aber um Menschen und Liebe, also die einzigen beiden Themen, die uns wirklich alle betreffen. Die Welt von Markus Werner bleibt überschaubar in Sachen Komplexität, die Akteure sind sympathische Sonderlinge, die aber, na logo, gerade deshalb so prima nachvollziehbar sind. Weil alle Bücher von Markus Werner gut sind, ist auch "Bis bald" gut. Kaufen, lesen, ins Regal stellen. ... link (0 Kommentare) ... comment Clemens Meyer, "Die Nacht, die Lichter"
damentennis, 01:03h
Dabei möchte ich sagen, dass Clemens Meyer einfach schöne Kurzgeschichten schreiben kann. Die Figuren sind eher Loser als Winner, das Licht ist eher gedimmt als hell, die Getränke eher Whiskey als Sex on the beach, die Situationen eher schäbig als glänzend. Meyer beschreibt gerne mal die armen Säue der Welt, die sich aber auch mit Problemen rumschlagen und diese irgendwie bewältigt haben wollen. Man könnte ihn wohl den Hollywoodreporter der Linksspießer nennen. Aber er versteht sein Handwerk, hat gute Ideen und schreibt schöne Geschichten. Da kann das Feuilleton ihn feiern, bis es abgeschafft wird: er ist einfach gut. Punkt. ... link (0 Kommentare) ... comment Simon Borowiak, "Wer wem wen"
damentennis, 01:02h
Der klinisch verrückte Hauptdarsteller erscheint schon nach wenigen Seite als der einzig vernünftige Mensch in diesem Buch, was dann eben zeigt, dass man mit Vernunft auch nicht weiterkommt, ja, dass sie recht unwichtig ist. Einige Figuren in diesem Buch sind wegen ihre Nachvollziehbarkeit so erschreckend real, dass es mich als Leser schauderte und ich das Buch immer mal wieder weglegen musste, um mich zu vergewissern, dass bei mir soweit alles okay ist (bzw. ob noch Bier im Haus ist). Flott geschrieben ist es auch, kurzweilig natürlich sowieso - spricht also wenig gegen. Im Gegenteil! Auch für Freunde des Gruppen-Skirurlaubs lesbar, wenn auch eventuell mit Abstrichen! ... link (0 Kommentare) ... comment Hans U. Möhring, "Vom Schweigen meines Übersetzers"
damentennis, 01:00h
Vielleicht war ich auch davon enttäuscht und hatte anderes erwartet, Aliens oder Verschwörungstheorien vielleicht, jedenfalls staubte das dicke Hardcover-Buch dann länger auf meinem Nachttisch zu und musste mitansehen, wie ich lieber F. Scott Fitzgerald oder Markus Werner las. Jetzt steht das Buch eher stolz im Regal und nimmt Platz weg. Ob ich es jemals noch lesen werde? Ehrlich, ich weiß es nicht! Aber ob Happy End oder nicht: Das Buch ist es nicht schuld, es ist meine Schuld! Das Buch ist bestimmt ganz gut! ... link (0 Kommentare) ... comment Harald Martenstein, "Vom Leben gezeichnet"
damentennis, 00:58h
Es gibt also nur Gewinner beim Kauf dieses Buchs. Der Humor ist zu loben, die Kolumnen sehr kurz, thematisch weit gefächert und sehr unaufdringlich. Oft muss man schmunzelt, immer wieder auch lachen und zwischendurch findet man auch Sätze, die so schön sind, dass man sie sich ins Profil bei facebook packen will, damit alle Welt daran teilhaben kann. Wer es schafft, sich nicht vom albernen Cover abschrecken zu lassen, wird dafür mit einem schönen Buch belohnt. ... link (0 Kommentare) ... comment Peter Stamm, "An einem Tag wie diesem"
damentennis, 00:56h
Es war mein erstes Buch des Autors Peter Stamm, anschließend las ich dann recht zügig drei weitere Bücher von ihm, alle waren in etwa ähnlich gut. Ob dieses Buch nun sein Bestes ist, weiß ich auch nicht mehr, aber es ist sein Neuestes (Stand: Januar 2009), soviel ist mal sicher. Wahrscheinlich geht es in dem Buch um ein Paar, um Liebe und Probleme bei der Umsetzung derselben im normalen Lebensalltag. Vielleicht schildert Stamm auch "eindringlich", wie die Liebe den Menschen in den Händen zerrinnt "wie Sand", wohl eher wäre ihm diese schnöde Metapher aber wohl peinlich und ärgerlich. Aber doch, ich glaube schon, dass es in dem Buch um Liebe ging. Wie auch immer, das Buch empfand ich als sehr lesenswert und es ist auch nicht so dick, sodass man sehr schnell schon wieder Zeit für andere Tätigkeiten hat, die einem lieb sind. ... link (0 Kommentare) ... comment ... nächste Seite
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