damentennis: etwas das nicht denkt, aber dennoch ein mensch ist.
Mittwoch, 23. September 2009
Clemens Meyer, "Die Nacht, die Lichter"

Das wichtigste an Clemens Meyer, diesem Superstar der deutschen Undergroundleser, scheint ja zu sein, dass er früher in verschiedenen Jobs gearbeitet hat, z.B. auch als Nachtwächter. Dieser, gesellschaftlich als total verrücktes Detail etablierte, Fakt steht in jeder Rezension über Meyer drin, als würde er etwas begründen oder erklären.

Dabei möchte ich sagen, dass Clemens Meyer einfach schöne Kurzgeschichten schreiben kann. Die Figuren sind eher Loser als Winner, das Licht ist eher gedimmt als hell, die Getränke eher Whiskey als Sex on the beach, die Situationen eher schäbig als glänzend. Meyer beschreibt gerne mal die armen Säue der Welt, die sich aber auch mit Problemen rumschlagen und diese irgendwie bewältigt haben wollen. Man könnte ihn wohl den Hollywoodreporter der Linksspießer nennen.

Aber er versteht sein Handwerk, hat gute Ideen und schreibt schöne Geschichten. Da kann das Feuilleton ihn feiern, bis es abgeschafft wird: er ist einfach gut. Punkt.

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Letzte Aktualisierung: 23. September, 01:29
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